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Durch die Übernahme der orientalistischen Studien
aus den Händen christlicher Missionare in die von unabhängigen Gelehrten wächst
die Anerkennung im Westen für den Propheten und seine Botschaft.
Hier einige Auszüge aus dem Buch eines
amerikanischen Professors über den Propheten Mohammed (saw):
«Reinen Herzens und beliebt in seiner Umgebung
war er, wird gesagt, von freundlichem und sanftem Wesen. Da ihn seine schmerzlichen
Verluste für das Leiden anderer sensibel gemacht hatten, war er stets bereit,
anderen zu helfen, vor allem den Armen und Schwachen. Sein Ehrgefühl, Pflichtbewusstsein
und Sinn für Treue brachten ihm im Laufe seines Lebens die Titel „der Treue“, „der
Rechtschaffene“ und „der Glaubwürdige“ ein. Trotz seines Interesses für seine
Umwelt unterschied er sich von ihr in Aussehen und Verhalten, er war isoliert
inmitten einer chaotischen und verderbten Gesellschaft. Während aus dem Kind
ein Jugendlicher, und aus dem Jugendlichen ein Mann wurde, lösten der
gesetzlose Hader seiner Zeitgenossen, das wiederholte Ausbrechen sinnloser
Querelen unter den Stämmen, die sich in Mekka aufhielten, und der allgemeine
Zynismus und Verlust an moralischen Werten im Propheten eine Reaktion von
Schrecken und Ekel aus. In Schweigen und Nachdenklichkeit zog er sich in sich
zurück.»
«In einer Epoche, die mit Übernatürlichem
überladen war, in der Wunder zum Repertoire eines jeden Heiligen gehörten,
weigerte sich Mohammed (saw), mit menschlicher Leichtgläubigkeit und Schwäche
zu handeln. Den wunderhungrigen Götzenanbetern, die ständig nach Zeichen
suchten, entgegnete er kurz und bündig: „Allah (cc) hat mich nicht entsandt,
um Wunder zu wirken. Er entsandte mich, Euch zu predigen. Der Herr sei gelobt!
Bin ich mehr als ein Mensch, der als Botschafter ausgesandt wurde?“ Bis zuletzt
widerstand er der Versuchung, seine eigene Person zu verherrlichen. „Ich habe
niemals behauptet, dass Allahs (cc) Schätze in meiner Hand seien, dass ich die
verborgenen Dinge kennen würde, oder dass ich ein Engel sei. . . ich bin
lediglich ein Prediger der Worte Allahs (cc), der Überbringer der Göttlichen
Botschaft an die Menschheit.“ Wenn ihr Zeichen sucht, so sucht sie nicht bei Mohammed
(saw), sondern bei Allah (cc), denn für diese muss man nichts tun, außer Augen
und Ohren offen zu halten. Die Himmelskörper, die ihre stillen Bahnen im
Weltraum ziehen, die unglaublichen Gesetze des Universums, der Regen, der
fällt, um die dürstende Erde zu erfrischen, die Palmen, die voll sind mit
goldenen Früchten, die Schiffe, die mit Gütern für die Menschen beladen durch
den Ozean gleiten, kann all das Werk eines Götzen aus Stein sein? Welch ein
Narr, der nach Zeichen schreit, wenn doch die Schöpfung lauter Zeichen
aufweist! In einem Zeitalter der Leichtgläubigkeit lehrte Mohammed (saw) den
Respekt vor den unveränderlichen Naturgesetzen, durch den das Aufblühen
muslimischer Wissenschaft vor der christlichen angeregt wurde.»
Und so fasst der berühmte Historiker Lane-Poole
den Charakter des Propheten Mohammed (saw) zusammen:
«Er, der im Alleingang jahrelang dem Hass seiner
Mitmenschen trotzte, ist derselbe, der niemals als erster seine Hand einem
Händedruck entzog; der Liebling der Kinder, der niemals an einer Kinderschar
vorbeiging, ohne ein Lächeln seiner wunderschönen Augen und einem freundlichen
Wort, das mit seiner sanften Stimme gesprochen um so freundlicher klang… Er
war einer der wenigen Glücklichen, die die höchste Freude erlangt haben, eine
große Wahrheit zum Inhalt ihres Lebens zu machen. Er war der Gesandte des Einen
Gottes; und bis zu seinem Lebensende hat er niemals vergessen, wer er war, oder
die Botschaft, die die Grundlage seines Daseins war. Er brachte seine
Botschaft unter die Leute mit einer großen Würde, die dem Bewusstsein seines
hohen Amtes entsprang, und gleichzeitig mit einer großartigen Demut, deren
Wurzeln in dem Wissen um seine eigene Schwäche lagen.»
A. G. Leonhard bezieht sich in seinem Buch «Der
Islam, seine Ethik und sein geistiger Gehalt» auf die Aufrichtigkeit und die
Wahrheit in der Botschaft des Propheten (saw) mit den folgenden Worten:
«Man muss vorweg anerkennen, dass Mohammed (saw) nicht
einfach nur ein spiritueller Hausierer oder ein gewöhnlicher opportunistischer
Vagabund war, sondern einer der aufrichtigsten und ernsthaftesten Geister der
Geschichte überhaupt. Nicht nur ein großer Mann, sondern einer der größten, d.
h., einer der wahrhaftigsten Männer, die die Menschheit jemals hervorgebracht
hat. Groß war er nicht nur als Prophet, sondern auch als Patriot und
Staatsmann, der sowohl materiell als auch geistig gesehen eine große Nation,
ein großes Reich aufgebaut hatte, und darüber hinaus, einen noch größeren
Glauben. Wahrhaftig war er, weil er vor sich selbst, vor seinem Volk und vor
allem vor Gott wahrhaftig war. Wenn man sich das vor Augen hält, muss man
anerkennen, dass der Islam eine tiefsinnige und wahre Lehre ist, die bemüht
ist, ihre Anhänger aus den Tiefen menschlicher Verfinsterung zu den Höhen des
Lichtes und der Wahrheit zu erheben.»
Schließlich noch die Worte Lamartines, eines der
größten Dichter Frankreichs, über die Größe Mohammeds (saw):
«Niemals hat sich ein Mensch, ob freiwillig oder unfreiwillig,
ein höheres Ziel gesteckt, da ja dieses Ziel übermenschlich war: den Aberglauben
zu bekämpfen, der sich zwischen den Menschen und seinen Schöpfer gestellt
hatte; Gott dem Menschen, und den Menschen Gott zurückzugeben; die rationale
und geheiligte Vorstellung von Göttlichkeit inmitten des Chaos der damals
existierenden Götzenbilder wiederherzustellen.
Niemals hat ein Mensch mit so geringen Mitteln
über menschliche Kräfte hinaus ein Werk in Angriff genommen, denn er hatte sowohl
in der Planung wie auch in der Durchführung eines so großen Entwurfs kein anderes
Mittel als sich selbst, und keine andere Unterstützung als eine Handvoll Männer
aus der Wüste, und schließlich hat kein Mensch außer ihm eine derart große und
fortdauernde Revolution vollbracht, denn in weniger als zwei Jahrhunderten
nach seinem Erscheinen herrschte der Islam über ganz Arabien, eroberte im Namen
Gottes Persien, Khorassan, Transoxianien, Westindien, Syrien, Abessinien,
Nordafrika, viele Mittelmeerinseln, Spanien und einen Teil Galliens.
Wenn Größe der Absicht, Bescheidenheit der Mittel
und verblüffende Ergebnisse drei Kriterien des menschlichen Genius sind, wer
könnte dann wagen, irgendeinen großen Mann der neuzeitlichen Geschichte mit Mohammed
(saw) zu vergleichen? Die berühmtesten Männer schufen lediglich Waffen, Gesetze
und Weltreiche, legten, wenn überhaupt, im besten Falle den Grundstein für
materielle Macht, die ihnen oft genug zwischen den Fingern zerrann. Dieser
Mann jedoch brachte nicht nur Armeen, Legislatur, Staaten, Völker und Dynastien
in Bewegung, sondern Millionen von Menschen in etwa einem Drittel der damals
bewohnten Welt. Mehr noch erschütterte er die Fundamente der Altäre, Religionen,
Vorstellungen, Götter und Seelen jener Zeit. Auf der Grundlage eines Buches,
von dem jeder Buchstabe Gesetz geworden ist, schuf er eine geistliche
Nationalität, die Völker jeder Sprache und Rasse zusammengebracht hat. Er hat
uns die unzerstörbaren Eigenschaften der muslimischen Nationalität
hinterlassen, die Ablehnung falscher Götter und die Hingabe an den Einen und
rein geistigen Gott. Dieser glühende Patriotismus gegen die Entweihung des
Himmels wurde zur Tugend seiner Nachfolger: die Eroberung eines Weltdrittels
für seinen Glauben war sein Wunder; vielleicht war es aber gar nicht das Wunder
eines Menschen, sondern das Wunder der Vernunft.
Die Idee von der Einheit Gottes inmitten der Leere
nebulöser Götterlehren zu verkünden, war schon so ein Wunder, dass es sämtliche
alten Tempel der Götzenverehrung zerstörte und ein Drittel der Welt in Brand
setzte. Sein Leben, seine Versenkung, sein heroischer Kampf gegen den
Aberglauben seines Landes und seine Kühnheit in der Bekämpfung der
Götzenanbetung; seine Festigkeit, sie fünfzehn Jahre lang in Mekka zu ertragen,
seine Ergebenheit gegenüber der öffentlichen Verachtung und Verfolgung durch
seine Landsleute, all das und schließlich sein unablässiges Predigen, seine
Kämpfe gegen Vorurteile, sein Glaube an den Erfolg und seine übermenschliche
Sicherheit im Unglück, seine Barmherzigkeit im Sieg, sein Ehrgeiz, der völlig
einer Idee ergeben war und nie
nach irdischer Macht strebte; sein endloses Gebet, sein
mystisches Gespräch mit Gott, sein Tod und sein Triumph nach seinem Tode; all
das ist nicht Betrug, sondern beweist seine feste Überzeugung. Diese
Überzeugung gab ihm die Kraft, eine Lehre zu erneuern. Die Lehre bestand aus
zwei Teilen: der Einheit Gottes und seiner Nicht-Leiblichkeit; der
Feststellung, was Gott ist, und was Gott nicht ist. <Philosoph, Redner, Apostel,
Gesetzgeber, Krieger, Eroberer, Erneuerer rationaler Dogmen, eines Kultes ohne
Bilder; Begründer von zwanzig irdischen Reichen und eines geistigen, das ist Mohammed
(saw)>. In Anbetracht all dessen, was menschliche Größe ausmacht, können wir
ruhig fragen: gibt es einen größeren Mann als ihn?»
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