Im Namen Allahs (cc), des Erbarmers, des Barmherzigen...

»Und wir haben dich (mit der Offenbarung) gesandt, damit du den Menschen allesamt (?kaaffatan) (und nicht nur wenigen Auserwählten) ein Verkünder froher Botschaft und ein Warner seiest. Aber die meisten Menschen wissen (es) nicht.«[1]

Es gibt keine Quellen und Beweise, die belegen, dass Mohammed (saw) ein Prophet ausschließlich der Araber oder derjenigen war, die zu seiner Zeit lebten. Vielmehr bestätigen im Gegenteil alle verfügbaren Quellen und Beweise, dass seine prophetische Mission für alle Zeiten und für alle Menschen gilt. Sogar sein eigenes Leben, in dem er danach strebte, den Islam in der ganzen Welt zu verbreiten, zeugt davon. Männer wie Alexander von Mazedonien oder die römischen Cäsaren sowie Napoleon und Hitler oder die imperialistischen Eroberer Europas, Russlands und Amerikas sehnten sich nur um der weltlichen Macht und Autorität willen nach extensiver Herrschaft. Als der Prophet Mohammed (saw) jedoch  seine Anhänger dazu aufrief, den Islam in der ganzen Welt zu verbreiten, zielte er darauf ab, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die die Menschen am Glück in dieser und der jenseitigen Welt hindern, sie (die als Krone der Schöpfung erschaffen wurden, aber auf das allerniedrigste Niveau sinken können) davon abzuhalten, in die Hölle abzugleiten, und sie in die Lage zu versetzen, auf der Strecke gebliebene Werte wieder zu erlangen, und die vollkommene Reinheit wieder zu gewinnen, mit der sie geboren wurden. Als letzter Gesandter Allahs (cc) bemühte er sich, immer unter Seiner gerechten Leitung und gemäß Seinen Anordnungen, sein ganzes Leben lang, das Licht des Islam so hell wie möglich leuchten zu lassen, auf das alle die Göttliche Botschaft hören konnten, bevor es zu spät wäre. Wir möchten einige Hinweise aufzählen, die für die Universität Seiner Prophetenschaft sprechen:

1: Als er noch in Mekka weilte, schickte er einige Muslime nach Abessinien. Durch die Bemühungen dieser Gläubigen erhielten viele Abessinier die Möglichkeit den Islam kennen zu lernen und ihn anzunehmen. Der eigentliche Auswanderungsgrund der Muslime  lag zwar darin, der massiven Verfolgung durch die Heiden zu entgehen, die Tatsache aber, dass der Negus und weitere Edelleute in seinem Gefolge zum Islam übertraten, war eines der ersten Zeichen und einer der ersten Beweise der Universalität der Prophetenschaft Mohammeds (saw).

2: Unter den ersten Muslimen befanden sich Bilal aus Abessinien, Suhaib aus Rom (Byzanz),Salman aus Persien, usw. Obwohl sie aus verschiedenen Völkern und Rassen stammten, zählten sie zu den angesehensten Muslimen. Darüber hinaus zeigt die Tatsache, dass die Genannten und viele andere Nicht-Araber höhere Positionen und Wertschätzung genossen als viele Araber, dass der Islam von Anfang an einen universalen Standpunkt einnahm.

3: Lange vor der Eroberung des Irak und Persiens, teilte der Prophet einem Mann namens Suraqa, der ihm auf der Reise in die Emigration von Mekka nach Medina begleitete, die frohe Kunde mit, dass er, Suraqa, die Armreifen von Chosroes, dem Sohn des Ormuz, dem persischen Herrscher tragen werde.[2] Das weist darauf hin, dass der Prophet wusste, dass der Islam in den Irak und nach Persien getragen würde, und deutet an, dass er auch dorthin getragen werden musste. Es geschah wie voraus gesagt, Suraqa trug nach der Eroberung tatsächlich die Armreifen von Chosroes.

4. Als der Prophet sich im Haus von Umm Haram Bint Milhan (seiner Tante väterlicherseits und der Ehefrau von Ubada ibn Samit) ausruhte, schlief er kurz ein. Als er aufwachte, sagte er lächelnd: „Mir wurde meine Ummah (die Gemeinschaft der Muslime) gezeigt. Ich sah meine Ummah, wie sie eine Seeschlacht führte und wie Könige auf ihrem Thron saßen.“[3] Vierzig Jahre danach starb Umm Haram bei der Eroberung von Zypern, als sie ihren Ehemann Ubada begleitete, und wurde dort begraben. Ihr Grab befindet sich noch immer auf dieser Insel. Wie schon zuvor kündigte der Prophet auch hier an, dass seine Gefährten die Göttlichen Botschaften über das Meer tragen würden und müssten.

5. Der Prophet erzählte eines Tages seinen Gefährten: „Nach mir wird Ägypten erobert werden. Seid zu seinen Einwohnern freundlich und wohlwollend. Behandelt sie zuvorkommend. Denn zwischen euch und ihnen besteht eine Verwandtschaft und Pflicht (dhimma/ Sicherheit für nicht muslimische Einwohner unter muslimischer Herrschaft).“[4] Auf diese Weise informierte er sie, dass das Licht des Islam noch zu ihren Lebzeiten Ägypten erreichen werde, und bat sie eindringlich, die Verwandtschaftsbande zu achten, die durch seine Heirat mit der Koptin Maria geknüpft worden waren.

6. Vor der „Khandaq“ - Schlacht (Grabenschlacht) sagte Mohammed (saw), während er mit seinen Gefährten Gräben aushob, die Eroberung von Hira, den Zusammensturz der Säulen des Palastes von Chosroes (den Zusammenbruch des persischen Reiches) und die Einnahme von Damaskus voraus. Alles geschah, wie er es prophezeit hatte.[5] Wäre es jetzt noch weise, die Behauptung   aufzustellen, die   Prophetenschaft Mohammeds (saw) gelte ausschließlich für die Araber? Setzt eine solche Behauptung nicht voraus, dass die Leute von Hira, Damaskus und Persien Araber seien? Es gibt viele Hadithe und Verse im Koran, die ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Prophetenschaft Mohammeds (saw) für alle Völker und für alle Zeiten galt.

Einige von ihnen möchten wir hier nennen: In einem Hadith sagt der Prophet Mohammed (saw): „Jeder Gesandte wurde zu seinem eigenen Volk geschickt Ich aber wurde der gesamten Menschheit gesandt.“[6]

In einer anderen Überlieferung ist die Rede von „den Schwarzen und den Weißen“. Dies bestätigt At-Tabari mit einem weiteren Hadith: „Ich wurde allen sowohl als Gnade (rahma) als auch als Prophet gesandt. Vollendet meinen Auftrag! Möge Allah (cc) euch gnädig sein!“[7]

Als der Bote von Chosroes zu ihm kam, wandte sich der Prophet mit den Worten an ihn: „Schon sehr bald werden meine Religion und ihre Souveränität den Thron von Chosroes erreichen.“[8]

Jahrhunderte vor der Eroberung von Anatolien und Konstantinopel sagte Mohammed (saw) voraus, dass die siegreichen Armeen des Islam an die Tore klopfen würden, und verkündete, dass Konstantinopel (Istanbul) von den Muslimen erobert werde: „Konstantinopel wird erobert werden. Gesegnet ist der Kommandeur, der es einnehmen wird, und gesegnet sind seine Truppen.“[9]

Es wurden viele Versuche unternommen, diese Prophezeiung in die Tat umzusetzen und den Worten des Propheten gerecht zu werden. Da diese Stadt zu jener Zeit ein Symbol unumschränkter Herrschaft war, hatte der Prophet somit seine Ummah angewiesen, den Islam über die ganze Welt zu verbreiten.

Die koranischen Verse, die sich auf die Sendung des Propheten beziehen, sind alle eindeutig und bedürfen keiner Erklärung und Interpretation. Sie sagen unmissverständlich aus, dass die Göttliche Offenbarung durch den Propheten nicht nur für eine bestimmte Familie einen Stamm, eine Rasse oder eine Gruppe von Menschen gedacht war, sondern für die gesamte Menschheit. Mohammed (saw) hatte den Auftrag, alle Lebewesen, seien es Menschen oder Dschinn, zu warnen. Diejenigen,. die ihn und die Wahrheit, die er brachte, ablehnen, sollen das Schicksal der Ungläubigen erleiden. Hier einige Beispiele:

»Er (der Koran) ist nichts als eine Mahnung für die Welt«[10]

»Dies ist nichts als eine Ermahnung und ein deutlicher Koran, die Lebendigen zu warnen und gerechten Spruch gegen die Ungläubigen zu fällen.«[11]

»Und Wir entsandten dich nur zur gesamten Menschheit als einen Freudenboten und Warner; jedoch wissen es die meisten Menschen nicht«[12]

»Sprich: „0 ihr Menschen, siehe, ich bin zu euch insgesamt ein Gesandter Allahs, Des das Reich der Himmel und der Erde ist…“«[13]

Der Koran teilt uns ausdrücklich mit, dass die früheren Propheten jeweils ihrer eigenen Gemeinschaft oder Nation gesandt wurden, und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf den Unterschied zwischen ihnen und dem Propheten Mohammed (saw). Folgende Beispiele belegen dies: »Wir entsandten Noah zu seinem Volk, und er sprach: „0 mein Volk, dienet Allah (cc); ihr habt keinen andern Gott“«[14]

»Und zu den Ad (sandten wir) ihren Bruder Hud. Er sprach: „0 mein Volk, dienet Allah (cc); ihr habt keinen Gott außer Ihm!“«[15]

»Und zu den Tamud ihren Bruder Salih. Er sprach: „0 mein Volk, dienet Allah (cc); ihr habt keinen Gott außer Ihm.“«[16]

»Und Lot (entsandten Wir) da er zu seinem Volke sprach«[17]

»Und zu Midian ihren Bruder Schuaib. Er sprach: „O mein Volk, dienet Allah; ihr habt keinen anderen Gott als Ihn.“»[18]

Zudem wird fast überall, wo diese Propheten im Koran erwähnt werden, erklärt, dass sie aus den Reihen ihrer eigenen Brüder erwählt und zu ihrem eigenen Volk gesandt wurden. Auf diese Weise lässt der Koran in der Frage, wer ausschließlich ein Prophet seines eigenen Volk war und wer für die gesamte Menschheit, keinen Raum für irgendwelche Doppeldeutigkeiten.

Seit dem Tag, an dem Mohammed (saw) die erste Offenbarung erhielt, verbreiteten sich seine Worte in beinahe der gesamten Welt und trafen auf großen Respekt Seine Lehren, die für Menschen zwischen China und Marokko einen Weg zu leben etablierten und die Herzen von Millionen in allen Teilen der Welt berührten, waren und sind eine bleibende Grundlage für ein ausgeglichenes und zivilisiertes Leben und geben eine Richtschnur für menschliche Entwicklung auf jedem Gebiet. Trotz  der  bösartigen  und  anhaltenden Unterdrückung der Muslime, der Zerstörung ihrer Kultur und der falschen Darstellung ihrer Werte und ihrer Geschichte bleiben die Ideale des Islam in den Herzen der großen Mehrheit der Muslime in aller Welt frisch und lebendig. Inzwischen stimmen sogar viele Nicht-Muslime zu, dass die gravierenden Probleme, die die Menschheit bedrohen, nur gelöst werden können, dass man auch Islamische Prinzipien zur Lösung heran zieht Allein die Unerschütterlichkeit des Islam unter äußerst unterschiedlichen Menschen, Sprachen, Kulturen und Lebensräumen über so viele Jahrhunderte hinweg ist ein unumstößlicher Beweis dafür, dass die Sendung des Propheten Mohammed (saw) nicht nur für eine bestimmte Zeit, sondern für alle Völker und für alle Zeiten gedacht war.


[1] Koran: Sure (34) Saba, Verse:28

[2] Al-Kamil, 2, 74

[3] Al-bidaya Wan-nihaya, 7, 152

[4] At-Tabari, 4, 228

[5] Al-bidaya Wan-nihaya, 4, 99

[6] Bukhari, Dschihad, 122

[7] At-Tabari, 2, 625

[8] Al-Kamil, 2, 146

[9] Ibn Hanbal, Musnad, 4, 335

[10] Koran: Sure (38) Sad, Verse:87

[11] Koran: Sure (36) Ja-Sien, Verse:69-70

[12] Koran: Sure (34) Saba, Verse:28

[13] Koran: Sure (7) Al-A’raaf, Verse:158

[14] Koran: Sure (7) Al-A’raaf, Verse:59

[15] Koran: Sure (7) Al-A’raaf, Verse:65

[16] Koran: Sure (7) Al-A’raaf, Verse:73

[17] Koran: Sure (7) Al-A’raaf, Verse:80

[18] Koran: Sure (7) Al-A’raaf, Verse:85

 

 
 
 
 

 

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SEIT 15.12.2003