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Der Koran enthält nichts außer den Offenbarungen, die dem
Propheten Mohammed (saw) von Zeit zu Zeit in Abschnitten zuteil wurden. Sobald
er eine neue Offenbarung erhielt, gab er sie mit der Anweisung an seine
Gefährten, sie im Gedächtnis zu behalten und schriftlich niederzulegen, weiter.
Bei jeder Gelegenheit gab er ganz genau die Stelle an, zu der die Offenbarung
gehörte. So wurde der ganze Koran aufgeschrieben und im Gedächtnis Hundertr von
Menschen - bereits zu Lebzeiten des Propheten - bewahrt.
Nach dem Tode des Propheten erhielt Zaid ibn Thabit (ra) vom
ersten Kalifen Abu Bakr (ra) die Aufgabe, eine beglaubigte Kopie des gesamten
Textes in Buchform anzufertigen. Die Gefährten des Propheten hatten die ihm
zugekommenen Offenbarungen auf Pergament oder Lederstücken festgehalten, die
Zaid ibn Thabit (ra) sammelte und mit dem von den Gefährten auswendig gelernten
Text verglich. Danach stellte er eine Abschrift zusammen, die <Mushaf>,
d. h. zusammengebundene Blätter genannt wird, deren Echtheit und Richtigkeit
über jeden Zweifel erhaben ist. Auf Anordnung des dritten Kalifen Osman (ra) wurden
sieben Abschriften der Mushaf-Ausgabe des Koran - wiederum nachdem sie durch
das abgesichert worden waren, was einige Muslime (haffaz) auswendig gelernt
hatten - erstellt und in die verschiedenen Zentren des schon damals
ausgedehnten islamischen Reiches geschickt. Eine dieser sieben Abschriften
existiert noch heute in Taschkent. Die zaristische Regierung Russlands hatte
seinerzeit diese Ausgabe in einem Faksimile-Nachdruck veröffentlichen lassen,
woraus zu ersehen ist, dass zwischen diesem Exemplar und den Texten, die in
aller Welt benutzt werden, völlige Übereinstimmung herrscht. Das gleiche gilt
auch für die anderen noch vorhandenen Koran-Manuskripte, die ganz oder als
Fragmente aus dem ersten Jahrhundert islamischer Zeitrechnung stammen. Seit der
Zeit des Propheten (saw) bis heute wurde der Brauch, den gesamten Koran
auswendig zu lernen, ununterbrochen fortgesetzt, und die Zahl der Menschen, die
ihn auswendig rezitieren können, geht in der Welt in die Hunderttausende.
Deshalb zweifelt kein Gelehrter - sei er aus dem Osten oder Westen - an der
Reinheit des Koran-Textes. Selbst ein recht unfreundlicher Kritiker wie Sir
William Muir schreibt über den Koran: «Vielleicht gibt es in der Welt kein
anderes Buch, dessen Text über zwölf Jahrhunderte so rein erhalten geblieben
ist.»
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