Die Muslime haben nichts mit den Atheisten gemein, nichts mit den Polytheisten noch mit jenen, die Allah (cc) andere Götter zugesellen.

Selbst der einfachste, primitivste und ungebildetste Mensch weiß, dass niemand der Schöpfer seiner selbst sein kann, dass es also einen Schöpfer geben  muss,  der  uns  alle,  das  ganze  Weltall, erschaffen hat. Der Atheismus und der Materialismus geben auf diese logische Forderung keine Antwort.

Der  polytheistische  Glaube   hat  die  Schwierigkeit  der Kräfteverteilung zwischen den einzelnen Göttern zur Folge, wenn nicht sogar einen Krieg zwischen ihnen. Es ist leicht einzusehen, dass alles, was sich im Weltall befindet, voneinander abhängig ist. Der Mensch z.B. braucht die Hilfe der Pflanzen, der Metalle, der Tiere und auch der Sterne, ganz gleich wie jeder von diesen der Hilfe der anderen auf diese oder jene Weise bedarf. Eine Teilung der göttlichen Kräfte ist also undurchführbar.

In ihrem  verdienstvollen  Bemühen, Gott nichts Böses zuzuschreiben, wollten manche Denker zwei Götter haben, einen für das Gute, den anderen für das Böse. Hier aber stellt sich die Frage, ob diese beiden Götter in  Übereinstimmung  handeln oder ob es Streitigkeiten zwischen ihnen gibt? Im ersteren Falle wäre die göttliche Zweiheit überflüssig; und zudem, wenn der Gott des Guten dem Bösen zustimmt, wird er sein Mittäter und Mitschuldiger, und dadurch verliert die Zweiheit ihren Sinn. Im zweiten Falle muss angenommen werden, dass der Gott des Bösen der häufigere Sieger sein und über den anderen die Oberhand haben wird, Ist aber der Glaube an einen Schwächling, einen Besiegten als „Gott“ möglich? Außerdem ist das Böse etwas Relatives; was für den einen böse ist, kann für den andern gut sein, und da es das absolut Böse nicht gibt, kann man auch Gott nicht das Böse zuschreiben.

Nur der Eingottglaube, rein und unvermischt, kann die Vernunft befriedigen. Gott ist Einer, aber Er hat die Fähigkeit, alle Arten von Dingen zu tun. Von daher kommt die Vielfalt Seiner Eigenschaften. Allah (cc) ist nicht nur Schöpfer, sondern auch Herr über alle: Er herrscht über Himmel und Erde; nichts geschieht ohne Sein Wissen und Seine Erlaubnis. Der Prophet Mohammed (saw) versichert, dass Allah (cc) neunundneunzig Namen habe, „die Schönsten“, die Seinen neunundneunzig Hauptkennzeichen entsprechen. So ist Er der Schöpfer, das Wesen des Lebens aller, der Weise, der Gerechte, Barmherzige, Allgegenwärtige, Allmächtige, Allwissende, der alles entscheidet, von dem das Leben, der Tod, die Auferstehung alles Seienden kommt, und so weiter.

Hieraus folgt, dass die Gottesvorstellung bei den einzelnen Wesen verschieden ist: der Philosoph wird Ihn nicht in der gleichen Weise verstehen wie der Mann von der Straße. Der Prophet bewunderte die Glaubensinbrunst der einfachen Menschen und erwähnte oft als Beispiel den „Glauben der alten Frauen“, nämlich: unerschütterlich und voll echter Überzeugung.

Die hübsche kleine Geschichte vom Elefanten und der Gruppe von Blinden ist wohlbekannt: diese hatten niemals von einem Elefanten gehört. Als eines Tages ein solcher in ihr Dorf kam, näherte sich jeder von ihnen dem fremden Tier. Einer legte die Hand auf seinen Rüssel, der andere auf sein Ohr, ein anderer auf sein Bein, ein vierter auf seinen Schwanz usw. Bei der Rückkehr tauschten sie ihre Eindrücke aus, und jeder beschrieb den Elefanten auf seine Art und nach seiner persönlichen Erfahrung: d.h. also, dass der Elefant aussehe wie eine gebogene Säule (Rüssel), wie ein Flügel (Ohr), wie ein glatter Stein (Stoßzähne), dünn und walzenförmig (Schwanz)... Jeder hatte Recht, aber keiner wusste die ganze Wahrheit, die ja außerhalb seiner Aufnahmefähigkeit lag. Wenn wir an die Stelle der Blinden aus dieser Parabel die Menschen setzen, die den unsichtbaren Gott suchen, können wir uns leicht von der nur bedingten Zuverlässigkeit der individuellen Erfahrung eine Vorstellung machen. Ein gewisser Mystiker aus der Anfangszeit des Islam hat bemerkt: „Es gibt eine Wahrheit über Gott, die der Mann von der Straße kennt; eine andere, die die Eingeweihten kennen; eine andere, die den inspirierten Propheten eigen ist; und schließlich die, die Gott allein kennt.“

Muslimische Gelehrte haben ihr ganzes System auf einer juristischen Grundlage mit wechselseitigen Rechten und Pflichten aufgebaut. Wir besitzen die uns von Allah (cc) gegebenen Glieder und Fähigkeiten, und jede dieser Gaben enthält in sich eine ganz besondere Verpflichtung. Allah (cc) anbeten, Ihm Dankbarkeit erweisen, Ihm gehorchen, alles vermeiden, was nicht Seiner universalen Göttlichkeit entspricht - das alles gehört zu den Pflichten eines jeden, und ein jeder wird einzeln und persönlich dafür verantwortlich sein.

 

 
 
 
 

 

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SEIT 15.12.2003